Kapitel 37 – Die Musik von Elite: Klassik, SID und Stille
Wer an Elite denkt, denkt nicht sofort an Musik. Und doch war sie da. Dezent. Bedeutend. Und gerade durch ihre Reduktion so eindringlich.
Auf dem Commodore 64 ertönte beim Start das berühmte Titelstück – die Ouvertüre von Franz von Suppés „Leichte Kavallerie“. Ein Sprung zurück in die Welt der Opernhäuser, wie ein ironischer Kontrapunkt zum Kampf im All. Die Umsetzung durch den SID-Chip war wuchtig, fast martialisch – und doch elegant. In wenigen Takten zeichnete sie das Versprechen des Spiels: Abenteuer, Größe, Gefahr.
Danach wurde es still. Meistens zumindest. Elite setzte gezielt auf Klangabstinenz. Keine Hintergrundmusik, keine ständige Beschallung – nur die Geräusche des Raumschiffs, das Summen des Antriebs, das Klacken des Lasers. Und genau deshalb wurde jeder Ton bedeutungsvoll.
Manche Versionen, etwa auf dem Amiga oder Atari ST, versuchten sich an neuen Kompositionen. Doch keine hatte denselben Effekt wie die ikonische Stille gepaart mit orchestraler Grandezza zu Beginn.
Heute, in Remakes oder Fanprojekten, wird Musik häufiger eingesetzt. Doch wer Elite pur erleben will, der weiß: Der wahre Soundtrack war der eigene Atem, während man auf das Radar starrte.