Kapitel 36 – Die geheime Mathematik hinter Elite
Elite war zu groß für die Welt, in der es erschien. Auf einem 32 KB großen BBC Micro untergebracht, dazu 16 KB für Video-RAM – und trotzdem 8 Galaxien mit je 256 Sonnensystemen? Wie war das möglich?
Die Antwort ist: Es war nicht gespeichert – es wurde berechnet. Prozedurale Generierung war kein Buzzword, sondern eine Notwendigkeit. David Braben und Ian Bell entwickelten einen Algorithmus, der mit wenigen Startwerten eine Galaxie nach der anderen ausspuckte: Namen, Koordinaten, Regierungstypen, Wirtschaft, sogar kurze Beschreibungen.
Manche dieser Planetenbeschreibungen klangen wie aus einem Roman, andere wie Zufallssalat. Denn im Grunde waren sie das: Der Zufall, in festen Bahnen. Die „Seeds“ – also Startwerte – bestimmten, was aus den Gleichungen fiel. Wer wusste, wie sie funktionierten, konnte das ganze Universum manipulieren.
Selbst das Aussehen der Schiffe, die Flugbahn von Asteroiden, die Positionen der Stationen – alles war mathematisch definiert. Elite war ein Spiel, aber auch ein Beweis: dass Code und Magie manchmal dasselbe sein können.